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Staat und Banken

Ich habe mir eigentlich vorgenommen, nichts über Dinge zu schrieben, von denen ich keine Ahnung habe, aber wenn ich das hier richtig verstehe, passt es wohl in die Kategorie Sind-die*-eigentlich-korrupt-oder-bescheuert:

Im Telepolis-Artikel über Geld (II) steht folgendes:

[…] Eine Bank kann sich also 1.000 Euro für 1% von der EZB leihen, kriegt vom Staat 2,5% Zinsen und macht 1,5% Zinsgewinn. […]

Da stellt sich unweigerlich die Frage, warum der Staat seine Schulden nicht direkt für 2,5% – oder gar zu einem niedrigeren Zinssatz – bei der EZB aufnimmt oder warum er sich nicht wenigstens über einen öffentlichen Staatsfinanzierer wie die KfW refinanziert, deren Gewinne ins Staatssäckel zurückfließen? […]

Rund 40 Milliarden Euro (mit steigender Tendenz) muss der Bund Jahr für Jahr für den Zinsdienst bereitstellen. […]

(Ich vermute, der Auto wollte sagen, dass sich die Banken auch mehr als 1000 Euro leihen können.)

Der Fiskus drückt also jährlich einige Milliarden völlig unnötig an die Banken ab. Demzufolge verdienen diese Banken auch kräftig daran, wenn der Staat fleißig Kredite aufnimmt, um zum Beispiel… Banken zu retten! Wie praktisch!

Jetzt mal ein kleines Rechnerisches Laienspiel: Nach dieser sehr informative Seite zahlt der Bund jährlich für Bundesanleihen, Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen (die sich vor allem in der Laufzeit unterscheiden)

25,1 + 5,4 + 2,7 = 33,2 Milliarden Euro an Zinsen.

Das hieße Schlimmstenfalls, das der Bund nach obigen Zahlen ca 20 Milliarden Euro den Banken überlässt, ohne dass sich mir ein Grund dafür erschließen würde (mal abgesehen von dem recht unwahrscheinlichen Fall eines deutschen Staatsbankrottes…)

Vielleicht kann es mir jemand erklären?

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*) die, hier verwendet als sogenanntes Verschwörungstheoretiker-die, einer Unterform des Demonstrativpronomens, das soviel heisst, wie die Konzerne, die Machthaber, die Verschwörer oder einfach: die Bösen.