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Über Europa

Angesichts der vielen Krisen, die Europa gerade zu bewältigen hat, finde ich es interessant, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Ein großartiger Anfang ist diese Folge von WRINT mit Matthias von Hellfeld über die Speaker-2-icon Geschichte Europas, aus der ich viel mit genommen habe.

europa

Relativ neu ist eine Folge in der Herr von Hellfeld über die Speaker-2-icon Gründung Preußens berichtet. Neu war mir, dass Preußen neben ausartendem Militarismus noch andere, positivere Errungenschaften sein Eigen nennen konnte.

Eine weitere Sendung mit von Hellfeld, die sich Thematisch anschließt , behandelt Speaker-2-icon das 19. Jahrhundert über den Aufstieg der Nationalstaaten, den Nationalismus und wie er zum ersten Weltkrieg und dieser dann zum zweiten Weltkrieg führte.

Diese Zeitraffer-Europakarte illustriert sehr gut, was Europa in den letzten Jahrhunderten für ein Irrenhaus war:

Soviel zur Geschichte, kommen wir zur Gegenwart: Tim Pritlove produziert für die Heinrich-Böll-Stiftung eine Podcast-Reihe namens Speaker-2-icon Fokus Europa. Hier geht es mehr um aktuelle Themen und geht sehr ins Detail, das ganze ist also eher für die Interessierten.

Die Maschinen kommen

Es geht los. Jetzt endlich. Nach Jahrzehnten des Teufel-an-die-Wand-malens und nach fünf Terminator-Filmen gibt es langsam deutliche Hinweise darauf, dass die Maschinen endlich mal was gerissen kriegen. Das wird auch Zeit, denn wenn sie die Menschheit irgendwann vernichten wollen, dann sollten sie sich beeilen, sonst erledigen wir Menschen das ganz von selbst.
Was hat sich getan? Anfang des Jahres hat die künstliche Intelligenz von Google AlphaGo gegen einen Menschen gewonnen, und zwar bei dem uralten Spiel Go, bei dem schwarze und weiße Steinchen über ein Brett bewegt werden. Allem Anschein ist die dafür wirklich so etwas wie Intelligenz nötig, und nicht einfach nur das durchprobieren von Zügen, mit dem Deep Blue schon 1997 den Menschen im Schach besiegte. Das Besondere an dieser neuen KI ist, dass sie sich eines so genannten künstlichen neuronalen Netzwerks bedient. Das heißt vereinfacht ausgedrückt, die Maschine lernt, indem sie sich tausende Spielpartien anschaut, und die siegreichen Strategien übernimmt. Danach lernt sie weiter, indem sie beliebig oft gegen sich selbst spielt.

Zum Überblick über das Thema künstliche neuronale Netzwerke empfehl‘ ich wie so oft Tim Pritlove in seinem Speaker-2-icon Podcast CRE über das Thema.

Darin erwähnt wird eine andere künstliche Intelligenz von Google: Deep Dream. Diese KI hat sich -wieder vereinfacht ausgedrückt- hunderttausende Katzenvideos auf Youtube angeschaut, um darin Katzen erkennen zu lernen, und ist dabei so zu sagen auf dem Trip hängen geblieben:

Wer also keine Luft hat, selbst LSD zu nehmen, der kann sich die Bilder zum Horrortrip online generieren lassen. Gesünder leben – durch Technik!

Aber auch an der Hardware-Front tut sich was:  Vor kurzer Zeit schwappte -oder besser  gesagt marschierte-  ein humanoider Roboter namens Atlas von Boston Dynamics durch den Äther. Das Video fiel besonders dadurch auf, das die Menschen darin den schwer beladenen und anscheinend alkoholisierten Atlas mit Stöcken traktierten:

Das ganze artete dann aus in mehr oder weniger ernster Empörung über die Misshandlung von Robotern, wahrscheinlich das erste mal seit Nummer 5 Lebt.  (siehe auch…)

Trotz scheinbarer Trunkenheit: Atlas läuft über unebenes Gelände, öffnet Türen, weicht Hindernissen aus,  und steht auf wenn er hin fällt. Atlas ist soweit ich weiß noch klassisch programmiert, benutzt also keine neuronalen Netzwerke. In dem Punkt ist Ihm BRETT voraus, dieser Roboter lernt den Umgang mit Gegenständen:

Zugegeben, es sind Anfänge, aber die Prinzipien, die ihnen zu Grunde liegen funktionieren und die Entwicklung hat erst begonnen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden großen Einfluss auf unsere Gesellschaft haben. Eine Idee, wie diese Zukunft aussehen könnte, wird in dieser Speaker-2-icon Episode von In Trockenen Büchern erklärt, in der ein Buch von Christoph Kucklick vorgestellt wird.

Die mit Abstand interessanteste Sendung über das Thema,  die ich nicht nur aus technischer, sondern viel mehr aus philosophischer Sicht exzellent fand, ist Speaker-2-icon diese Folge von WRINT mit Joscha Bach über künstliche Intelligenz. Unbedingte Empfehlung!

Ich bin Ausländer

Aus gegebenem Anlass reihe ich mich ein in die Stimmen gegen den widerwärtigen Hass des braunen Pöbels, der zurzeit die Medien beherrscht. Leider kann ich aufgrund geografischer Hindernisse nicht mehr beitragen zu dem solidarischen, toleranten und hilfsbereiten Deutschland, dessen ich mich nicht schämen müssen will.

Free hugs?

Das zuvor erwähnte geografische Hindernis ist der Atlantik, denn ich lebe zu Zeit in Kanada. Das Ganze ist für mich ein Abenteuer, eine Herausforderung. Ich werde belohnt mit der gastfreundlichen Art, ich profitiere von der Liebe zu gutem Essen und Trinken, der Musik und der Kunst, die so anders und unbeschwert gelebt wird. Ich bewundere und genieße das Leben nahe der Natur, einer gigantischen, wilden und oft unberührten Natur, wie es sie zu Hause in Mitteleuropa seit mindestens 1000 Jahren nicht mehr gibt. Die Familie und Freunde meiner Freundin empfangen mich mit einer Offenheit und Herzlichkeit, die nicht für möglich gehalten hätte.

Trotzdem, es kehrt der Alltag ein, die Urlaubsstimmung der ersten Wochen verfliegt, ich denke an Freunde, Sprache und Kultur, die ich für ein paar Jahre zurückgelassen habe. Es vergeht kaum eine Woche, in der ich mich -wenigstens für ein paar Stunden- zurückwünsche zu meinem mürrischen Dönermann an der Ecke, den brummenden Menschenmassen sommerlicher Festivals und vor allem zu meinen Freunden, die verstehen, wenn ich eine Fernsehsendung aus der Jugend zitiere, die denken wie ich, und mit denen ich erlebt habe, was mich prägte, was uns zusammen zu dem machte, was wir sind.

Ich denke an das und fühle mich schwermütig. Schwermütig, weil ich nicht alles Gute zur gleichen Zeit haben kann. Wie verdammt widerlich privilegiert ich bin, im Vergleich zu denen, deren Heimat in Trümmern liegt, beherrscht von einer wahnsinnigen Mörderbande. Deren Freunde vielleicht unter diesen Trümmern liegen, oder auf dem Grund des Mittelmeers. Die in Deutschland wenige offene Arme vorfinden, bestenfalls offene Turnhallen, und deren Weg in die Normalität noch lang sein wird.

tl;dr: Ich verließ meine Heimat unter den besten Voraussetzungen, und für mich ist es oft schwer. Wie schwer muss es für Kriegsflüchtlinge sein?

Süßer Baum

Ahorn sind Bäume, deren Samen sich aufgrund eines kleinen Flügels drehen, wenn Sie vom Baum fallen. Irgendjemand war dann der Meinung, sie sähen aus wie Hubschrauber.
Ahronsirup dagegen, war für mich immer irgendwas, was sich amerikanische Grinsekinder aus dem Fernsehen auf ihre Pfannkuchen gießen. Den Zusammenhang „Baum“ und „Süß“ hab ich nie so recht erkennen können. Ich schien nicht der Einzige mit diesem Problem zu sein, denn eine deutsche Eiscremefirma nannte eine ihrer Geschmacksrichtungen „Maple-Walnut“, wohl weil die breite Masse der Bevölkerung mit „Ahorn-Walnuss“ als Geschmacksrichtung wohl soviel hätte anfangen können, wie mit „Eiche-Kirsch“ oder „Birke-Mandel“.

Schläuche

Zu den vielen Dingen, denen ich hier drüben zum ersten mal  habe beiwohnen können, gehört auch das Ahornsirupkochen.
Anders als bei zum Beispiel Himbeersirup erhält der Ahornsirup nicht nur den Geschmack aus dem Baum, sondern auch -und vor allem- die Süße.
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Nicht Ohne: Winter

Das in Kanada im Winter Schnee fällt, ist soweit nichts Neues. Was aber ein richtiger Winter ist, hatte ich mir nie klargemacht. In einer beispiellosen Materialschlacht tritt der Mensch an gegen Kälte, Eis und Schnee. An seiner Seite die Macht des Dieselmotors und Millimeter dicken Stahls.

Snow Mobile Crossing

Herbst – Winter is coming.

Bei den Autowerkstätten und Reifenspezis reihen sich die Autos auf. Fleißige Studentenhände schleppen die Winterreifen aus den Lagern und bringen die Sommerschlappen dorthin zurück. Bei den älteren der parkenden Wagen zeigen sich die Zeichen vieler vergangener Winter: die Flanken wie zerfetzt vom Rost, die Scheinwerfer gelblich stumpf, Nicht Ohne: Winter weiterlesen

Anschluss

Irgendwie hab ich den Anschluss verloren. Fast ein-einhalb Jahre ist es jetzt her, dass ich unter Armors vorgehaltenem Bogen über den großen Teich gestolpert bin. Auch wenn Kanada nicht halb so exotisch und durchgeknallt ist wie China, so ist es doch überraschend, auf wie viele kulturelle und strukturelle Unterschiede man stößt. Ich habe also viel mitzuteilen, was Dich, liebe Leserin oder lieber Leser, vielleicht sogar interessiert. Doch mit jedem Monat, ohne etwas geschrieben zu haben, wuchs der Anspruch, etwas Besonderes, vielleicht sogar etwas Gutes zu verfassen. Heute abend sehe ich der harten, unbamherzigen Wirklichkeit ins Gesicht: Es wird nicht besser, je länger ich warte. Hier also der Anfang, hoffentlich folgt bald mehr. Über Kanada.

Heute schon geschämt?

Praktikanten/Azubianwerberapvideos

Irgendwann, 20 Jahre nachdem Hip Hop den Durchbruch in den Mainstream geschafft hat, wachen die ewig gestrigen Firmenchefs der ewig gestrigen Branchen auf. Die junge Generation, die im ungezügelten Kapitalismus groß geworden ist, ist trotz neoliberaler Indoktrination nicht gänzlich frei von Ideen wie Individualismus, Lebenserfüllung oder Moral, und würde daher gerne spannende, weltbewegende Arbeiten finden, vielleicht sogar was „Gutes“ tun wollen. Auf den Beruf des Anlageberaters trifft das nur bedingt zu. Die ewig gestrigen Chefs rufen also in PR-Agentur XY an und erklären, dass die die Jugend aktivieren wollen, und  da gäbe es doch so eine neumodische Musik, Rapmusik, die sei der letzte Schrei, da könne man doch was mit machen.

Hip Hop Sucks

Was jedenfalls am Ende herauskommt, sucht an Peinlichkeit seinesgleichen, außerdem greift es maximal an der Zielgruppe vorbei direkt ins Klo.

Ganz oben ist der inzwischen memetische Sparda-Rap. Aua.

Andere Firmen wie zum Beispiel BMW nehmen da mehr Geld in die Hand, und verschleudern es für ein Video, das -sagen wir mal- leicht unter Durchschnitt und  Budget anderer BMW-Werbespots angesiedelt ist, und bei einigermaßen klar denkenden Leuten nur Kopfschütteln hervorruft.

EDEKA schickt gleich zwei Videos ins Rennen, um den zugegebenermaßen recht prestigelosen Job des Supermarkt-Clerks zu neuem Ansehen zu verhelfen. Qualitativ liegt EDEKA weit über der Spardabank, nur ist das völlig Egal, denn ob ich etwas gut oder schlecht mache, ändert wenig an der Peinlichkeit des ganzen.

Man könnte sich natürlich vorstellen, dass Agentur XY sich über die viralitätsfördernde Wirkung von Peinlichkeit bewusst war, und dass man ja nicht nicht-kommunizieren kann undsoweiter. Mag sein. Bei mir schlägt’s nicht an.

The Deflation of Smaug

Ich habe den Hobbit gesehen, La Désolation de Smaug. Französisch also, so dass ich von den Dialogen der leicht lächerlichen Quäkstimmen nicht viel verstanden habe. Nicht schlimm, die Optik hat Großteils gestimmt, und von der Story, die 300 Seiten Kindergeschichte auf neun Stunden Film aufbläst, hatte ich eh nicht viel erwartet. (Dazu: schöner Verriss des ersten Films). Smaug

Was mich tatsächlich mehr beschäftigt hat:

Der Drache Smaug schläft auf -beziehungsweise in- einem Berg aus Gold, schätzungsweise h = 30 m hoch. Nehmen wir an, der Berg sein ein Kegel (Stichwort Schüttkegel) mit 30° steilen Hängen, so kommen wir auf einen Radius der Grundfläche von

r = 30 m / tan( 30°) = 52 m

Damit ergibt sich das Volumen des Kegels auf

V = 1/3 * π * r² * h = 84949 m³

Wenn wir die Schüttdichte der Goldmünzen mit rund 50% annehmen, und die Dichte von Gold  (19,3 g / cm³ oder 19,3 t / m³) einsetzen, so erhalten wir die Masse des Goldes:

m = 84949 m³ * 19,3 t / m³ * 0,5 = 819755 t

Die riesige goldene Statue des Zwergenkönigs, die so aussieht, als wäre sie mit einem C64 gerendert worden, schätzen wir mal grob als Quader von 20 m Höhe, 7 m Breite und 5 m Tiefe. Die Statue ist natürlich massiv, allerdings innen flüssig ( Gold ca. 19,3 t / m³ bei 20° C! ), was wir hier mal vernachlässigen. Die Gesamtmasse des Goldes M im Berg liegt also grob über den Daumen bei:

M = 819755 t + 20 m * 7 m * 5 m * 19,3 t / m³ = 833265 t

Dieses Gold hätte in unserer Welt bei aktuellem Kurs einen Wert von:

833265 t * 1239 US$ / 31,1 g = 833265 * 10^6 g * 1239 US$ / 31,1 g = 3,32 * 10^13 US$

Das entspricht ca. 2,42 * 10^13 €, anders ausgedrückt: 24,2 Billionen Euro

Klingt toll, ist es aber nicht. Tatsächlich wurde die erste Wirtschaftskrise der Menschheit durch die Goldmassen verursacht, die man im 16. und 17. Jahrhundert den abgemetzelten Inkas und Ihren Leidensgenossen in Südamerika geraubt hatte.

Zurück nach Mittelerde:

  1. Mittelerde ist nicht irre groß, man es kann zu Fuß in einigen Wochen durchqueren, und das trotz tödlicher Gebirge und verzauberter Wälder.
  2. Mittelerde ist auch nicht irre dicht besiedelt, jedenfalls sieht man recht selten urbane Ballungsräume in den Filmen.

Vorsichtig geschätzt hat Mittelerde maximal 4 Millionen Einwohner. Wenn nun also das Gold aus den Höhlen Erebors zurück in den Wirtschaftskreislauf kommt, würde wahrscheinlich das selbe passieren wie in Europa im 16. und 17. Jahrhundert, wahrscheinlich würde Gold als Zahlungsmittel unbrauchbar, weil man selbst für einen Krug Bier im Tänzelnden Pony oder einen Streifen Kaugummi an der Tanke ein Pfund Gold rumschleppen müsste. Grober logischer Fehler, wenn Ihr mich fragt…

homo phobic|us

Mein Senf zu diesem Spiegel-Online-Artikel:

Viel Leute in Frankreich finden es schlecht, wenn Paare gleichen Geschlechts Kinder adoptieren dürfen. Überhaupt finden sie Paare gleichen Geschlechts scheisse. Einige von ihnen sind Polizisten, und tun das, was so viele Polizisten auf der ganzen Welt so gerne tun: Leuten mit liberalen, menschenfreundlichen Ansichten ein Paar auf’s Maul zu geben.
Paar Auf's Maul

 

100.000 Französinnen und Franzosen gehen auf die Straße, um sich dafür auszusprechen, dass Kinder lieber ohne Eltern aufwachsen, als mit zwei Vätern oder zwei Müttern. Sie sagen, das sei schon immer so gewesen, außerdem gehöre sich das so, und überhaupt müsse man ja mal an die Kinder denken, was die durchmachen müssten!

Wäre ich noch Kind, hätte ich vermutlich lieber ein liebevolles, interessiertes, gleichgeschlechtliches Elternpaar als einen hetero-Vater der mich im Suff verprügelt und sich sonst einen Dreck für mich interessiert.

Die Leute argumentieren in der Regel entweder pseudo-wissenschaftlich biologisch:

„…können schon ja technisch keine Kinder zeugen!

und schließen irrtümlich daraus, dass die technische Fähigkeit, Kinder zu zeugen einen Zusammenhang mit der Fähigkeit hat, diese auch erziehen zu können.

…oder aber es wird mit kirchlichen Dogmen „argumentiert“:

„…Gott will nicht dass…, sonst hätte er…“

Dabei vergisst der Fundi-Chist, dass er mit der selben „Argumentation“ unfruchtbaren Paaren eigentlich auch die Adoption von Kindern verbieten müsste, denn offensichtlich hatte Gott etwas dagagen, dass sich dieses Pärchen reproduziert.

Verlassen wir die schizophräne Gedankenwelt religiöser Fanatiker und schauen uns im täglichen Leben um: Es gibt alleinerziehende Elternteile, die in der Regel auch nur ein Geschlecht zur Zeit haben, deren Fähigkeit zur Kindererziehung aber keiner prinzipiell anzweifelt. Auch wachsen Kinder bei ihren Onkels, Tanten oder Großmüttern auf, und mit ihren Brüden und Schwestern. In der Praxis sieht es also so aus, dass eine wie auch immer geartete, sozial intakte Gruppe ein gutes Umfeld zum erwachsen werden sein kann.

Es ist alarmierned, dass sich heutzutage mitten in Europa, wo es wahrlich genug Dinge gibt, gegen die zu protestieren sich mehr anböte, eine riesige Meute mit einer Menschen verachtenden Denke aus dem Mittelalter durch die Straßen zieht.

Nachtrag: Auch schön gesagt…

Neues Schlau-Fon

Ich hab ein neues, schlaues Telefon, wieder einen Androiden. Mein Samsung Galaxy i9000 ist hat offensichtlich an einem heißen Tag in meiner Hosentasche den Hitzetod erlitten. Der Touchscreen lässt sich nicht mehr touchen, jedenfalls tut sich nichts, wenn man es probiert. Nach dem Einschicken (das Telefon war ca. ein Jahr alt) kam es zurück, unrepariert. Dabei war ein Hinweis, dass es sich um ein Korrosionsschaden handele, dass so etwas nicht reparabel sei, und auch nicht von der Garantie abgedeckt. Weiterhin erfuhr ich aus dem Flugblatt (scheint also öfter vorzukommen), dass man sein Telefon nicht komplett fluten muss, Kondenswasser würde auch reichen, um es zu Tode zu korrodieren. Nicht diese Art Kondenswasser, die entsteht, wenn man sein Telefon vom Tiefkühlfach in die Dampfsauna mitnimmt, sondern die Art Kondenswasser, die in Hosentaschen entsteht. Ich weiß nicht, was die Ingenieure von Samsung für Auslegungsbedingungen haben, ich hätte jedenfalls gedacht, dass Mobiltelefone von recht vielen Leuten in Hosentaschen herumgetragen werden. Vermutlich schwitze ich zu viel.
the deceased

Da ich ohne mobilen Internetzugang nackt, einsam, gelangweilt und hilflos bin, erstand ich ein nagelneues Motorola Pro, ein älteres Modell mit Hardwaretastatur (goil!) und einem etwas lahmen Prozessor.  Nach einiger Zeit kann ich nun definitiv sagen: Motorola gefällt mir besser. Ich spare mir, die einzelnen, besser gelungenen Features aufzuzählen, was ich aber erwähnen möchte, ist dass die social-media-Anbindung nicht ganz so penetrant ist, auch wenn einem ein Account bei dem dubiosen Motorola blur aufgedrängt wird.

Das Fazit: Samsung-Smartphones kommen auf meine „Kauf-ich-nie-wieder“-Liste und leisten dort den Toshiba-Consumer-Notebooks* Gesellschaft. Motorola gefällt mir, außerdem wird mein nächstes Telefon (hosentaschenkondens-)wasserdicht.

 

*) in zwei Jahren sechs mal in Reparatur: 1.  Hauptplatine; 2. Hauptplatine; 3. Hauptplatine und Display; 4. CD-Rom-Laufwerk; 5. Netzteil; 6. (schon außerhalb der Garantie) Grafikkarte auf Hauptplatine (ich hab es dann nichtmehr reparieren lassen…)