Pandas

Wenn man gegen neun im Panda-Research-Center eintrifft, kann man Pandabären dabei beobachten, wie diese knuffig auf ihrem Hintern sitzen und Bambus knabbern. Geht man weiter, sieht man den Panda-Kindergarten, in dem sich kleine, noch viel knuffigere Pandas aufhalten, die sich bei allem was sie tun so unfassbar doof und tapsig anstellen, dass man sich fragt, wie diese Tiere je in freier Wildbahn überleben konnten.

Pandas

Ein informativer und zugleich ziemlich lächerlicher Film klärt auf: Pandas haben sich im Laufe der Evolution von Fleisch- zu Pflanzenfressern entwickelt, sich dazu auf Bambus spezialisiert und verschmähen dabei 40 der 60 verschiedenen Bambussorten. Durch die Kostumstellung sind sie so träge und energielos geworden, dass sie fortan keine besondere Lust auf Fortpflanzung hatten. Dazu sind sie in freier Wildbahn Einzelgänger, bei der Partnerwahl äußerst wählerisch, haben grundsätzlich Frühgeburten und nehmen ihre Jungen oft nicht an. Um es auf den Punkt zu bringen, die Evolution war mit den Pandas schon länger auf dem Holzweg, denn Pandas gibt es seit acht Millionen Jahren (durchschnittlich existieren Spezies nur fünf Millionen Jahre). Das Glück der Pandas ist, dass sie so eine putzige Erscheinung haben, und sich daher -trotz offensichtlichem Klogriff der Evolution- als Arterhaltungs-Modellprojekt feiern lassen können. Dafür werden die männlichen Pandas betäubt, und mit Hilfe von Elektroschocks und Massagen zum Erguss gebracht, die Weibchen befruchtet, um ihnen nach dem Wurf das 50 bis 100 Gramm schwere Frühchen abzujagen, in den Brutkasten zu legen und zu päppeln, bevor es die Panda-Mama eventuell aus versehen tötet.

Small Pandas

Ich bin kein Feind von Arterhaltungsprogrammen, auch würde ich es nicht als vermessenen Gottkomplex bezeichnen, eine nicht ganz zu unrecht dem Tod geweihte Spezies erhalten zu wollen, jedoch wüde ich ein bischen mehr Aufmerksamkeit für diejenigen Tierarten begrüßen, die auch durch menschlichen Einfluss bedroht, und vielleicht nicht ganz so putzig, dafür aber von der Evolution noch nicht abgeschrieben sind. Die Liste dürfte lang sein.

Update:  Das Mißverhältnis von knuffeliger Öffentlichkeit über den Panda im Vergleich zu beispielsweise dem Gürteltier hat auch einem Blog aus Peking den Namen gegeben. Übrigens mit hervorragenden Photos.

Ein Gedanke zu „Pandas“

Kommentare sind geschlossen.