Um fünf Uhr morgens erreiche ich das Ende der Seidenstrasse. Besonders viel Charme hat die erste Hauptstadt des geeinten Chinas Xi’an auf den ersten Blick nicht zu bieten. Der Hauch der Jahrhunderte, der diese Stadt wohl einst durchwehte, ist einem nasskalten Geruch nach Autoabgasen gewichen. Einzig die intakte Stadtmauer, die rechteckig die modern bebaute Innenstadt umschließt, lässt erahnen, dass die Stadt länger existiert als 50 Jahre. Für den zweiten Blick bleibt keine Zeit. Ich besuche die futuristische Bunkeranlage, die tausende Tonkrieger beherbergt, die dem ersten Kaiser Qin Shihuangdi mit ins Grab gegeben wurden. Die von 700.000 Zwangsarbeitern aufgebaute Grabanlage wurde wohl nicht rechtzeitig zu des Kaisers Tod fertig, trotzdem sind die Massen an Tonsoldaten recht beeindruckend. Die eigentliche Grabanlage soll unter anderem so Wahnsinnsfeatures wie Seen aus Quecksilber bieten, wurde aber, wie ein Großteil der Soldaten, aus Angst vor Beschädigung noch nicht freigelegt.
Ein Gedanke zu „Tonsoldaten“
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Schade,
hättest sonst endlich herausfinden können, ob es Karl Mays Schatz im Quecksilbersee wirklich gibt.
Gruß
Markus