Shangri La… Shangri La? Irgendwo schonmal gehört, kennt man irgendwie, so wie Fu Manchu, den kennt man auch irgendwie. Jedenfalls den Namen. Der Name Shangri La stammt aus einem Roman von James Hilton, in dem die fiktive Stadt beschrieben wird. Die Stadt Shangri La hieß früher mal Zhongdian. Weil aber die Beschreibung aus dem Roman so gut auf die Stadt passte, benannte man sie kurzerhand um, und konnte sich fortan nicht retten vor Rucksacktouristen, die den Namen vermutlich auch nur irgendwie kannten.
Ein Australier berichtet mir, daß das von KIK-T-Shirts bekannte Surfers Paradise tatsächlich ein Ort in Australien ist. Surfers Paradise hatte früher eine Handvoll Einwohner und hieß Elston. Nach der Umbenennung begann der Aufstieg zum australischen Surfer-Las-Vegas.
Merke: Der Name machts. Auch wenn andere Orte im Zweifel mehr zu bieten haben, gibt es immernoch genug Leute, die auf einen bekannten Namen anspringen.
Was hat Zhongdian nun zu bieten? Kurz gesagt: wenig. Eine überdurchschnittlich hässliche chinesische Stadt mit einer „Altstadt“ aus aufwendig geschnitzen Holzhäusern, die an sich gar nicht so übel wäre, wenn Sie nicht irgendwie den Charme eines Retortenviertels in einem Vergnügungspark hätte. Jedes Gebäude ist entweder ein Hotel, ein Plundergeschäft oder ein Coffeeshop. Was die Qualität des hier angebotenen Kaffees angeht, hat die Stadt endgültig ihre Chance auf ein „ausreichend“ verspielt. Der erste Bus Richtung Lijiang am nächsten Morgen ist meiner.
Ach ja: da fällt mir ein, wo einem der Name Shangri La schonmal begegnet sein könnte: Es ist unter anderem der Name einer Luxushotelkette. Pure Ironie, dass gerade in Shangri La gerade jetzt eins gebaut wird.